Neugierde fördern – Kath Murdoch inspiriert BCS-Lehrer während des Fortbildungstages
Am Berufstag der Berlin Cosmopolitan School kam die gesamte Lehrerschaft – vom Kindergarten über die Hortbetreuung bis hin zur Grund- und Sekundarstufe – zusammen, um sich mit einer wesentlichen Frage zu befassen: Wie können wir Kompetenzen für lebenslanges Lernen stärken?
Nach einer herzlichen Begrüßung durch die Schulgründerin Yvonne Wende wurden den Pädagogen die Ideen von Kath Murdoch vorgestellt, einer der weltweit führenden Expertinnen für forschendes Lernen. In ihrer Keynote-Rede mit dem Titel „Kompetenzen für das Lernen stärken” ermutigte Kath die Lehrer, sich auf die Entwicklung wichtiger Lernkompetenzen wie Selbstmanagement, Denken, Zusammenarbeit, Kommunikation, Mitwirkung und Recherche zu konzentrieren.
„Die vielleicht wichtigste Kompetenz ist Neugier“
„Die vielleicht wichtigste Kompetenz ist Neugier“, betonte Kath in ihrem Vortrag. „Schüler müssen unermüdlich neugierig sein – auf sich selbst, auf andere und auf die Welt um sie herum. Neugier treibt das Lernen an. Und um diese bewusst zu fördern, müssen auch die Lehrer selbst neugierig sein. Schüler werden zu dem, was sie sehen.“
Im Anschluss an die Keynote setzte das Sekundarstufenteam sein eigenes Programm fort, während die Lehrer der Kindergarten-, Hort- und Grundschulstufe in zwei praktischen Workshops tiefer in Kaths Fachwissen eintauchten:
Entwerfen leistungsstarker Untersuchungseinheiten mithilfe eines Untersuchungszyklus – mit Schwerpunkt auf der K-8-Bildung und
Schaffung einer Kultur des Hinterfragens im Unterricht – Erforschung von Möglichkeiten, Neugier zu wecken, tiefere Dialoge zu führen, Fragetechniken zu verbessern und sinnvolle Lernumgebungen zu schaffen.
In ihren Sitzungen räumte Kath mit verbreiteten Missverständnissen über forschungsbasiertes Lernen auf. „Forschung ist kein Freifahrtschein“, erklärte sie. „Es handelt sich um einen strukturierten Ansatz, der den Schülern innerhalb klarer Grenzen Wahlmöglichkeiten und Handlungsfreiheit bietet. Es gibt viel Gesprächsstoff, Fragen und aktiven Unterricht – Lehrer arbeiten mit den Lernenden zusammen, anstatt sich abseits zu halten.“
Auf die Frage, wie Lehrer erkennen können, wann Schüler ihre Fragestellungen wirklich verinnerlicht haben, betonte Kath die Bedeutung der Ausgewogenheit:
„Fragestellungen bedeuten nicht, dass keine Anleitung gegeben wird – Lehrer geben immer Anleitung. Die Kunst besteht darin, zu wissen, wann man eingreifen und wann man sich zurückhalten muss. Wenn wir zu oft eingreifen, entwickelt sich die Eigeninitiative der Schüler nicht.“
Ihre Erkenntnisse fanden nicht nur bei Pädagogen, sondern auch bei Eltern großen Anklang, wie sie betonte:
„Auch Eltern können Neugier und Unabhängigkeit fördern, indem sie dem Drang widerstehen, jedes Problem für ihre Kinder zu lösen. Tun Sie nicht für Kinder, was sie selbst tun können.“
Kath reflektierte über ihre Karriere und erzählte von einer prägende Erinnerung aus ihren ersten Jahren als Lehrerin:
„Als ich die Natur in den Unterricht einbezog – Einsiedlerkrebse, Kaulquappen, schlüpfende Küken –, wurden die Schüler sofort neugierig. Ihr Verhalten verbesserte sich, ihr Engagement vertiefte sich. Die Veränderung war deutlich zu spüren, wenn der Unterricht einen Bezug zur Natur hatte.“
Am Ende des Vormittags drückte Kath ihre Wertschätzung für die Lehrerschaft der BCS aus:
„Sie haben durchdachte Fragen gestellt und große Begeisterung gezeigt. Die Tatsache, dass die Schule in einer so natürlichen Umgebung liegt, sagt viel über ihre Werte aus.“
Ihr Besuch inspirierte die Pädagogen der BCS nicht nur dazu, ihre Ansätze für forschungsbasierten Unterricht zu verfeinern, sondern bestärkte sie auch in ihrer gemeinsamen Überzeugung, dass Neugierde das Herzstück sinnvollen Lernens ist.
Vielen Dank an Taurin Eimermacher und Katharina Ehrenfried, die diese bereichernde Begegnung am Berlin Cosmopolitan Nature Campus ermöglicht haben.