Neue Stolpersteine gelegt zum Gedenken an die Familie Herz
Am 5. Dezember wurden gegenüber unserer Schule, an der Ecke Rückerstraße 1 und Mulackstraße 6, drei neue Stolpersteine verlegt, zum Gedenken an Nachman (Norbert), Miriam und Chaskel Herz, die bis 1938 in einem Haus an dieser Ecke wohnten. Chaskel war 1934 aus Deutschland geflohen, und in einem bemerkenswerten Akt von Mut und Widerstandskraft flohen Miriam und Norbert, damals erst sieben Jahre alt, am 11. November 1938, nur einen Tag nach dem Novemberpogrom der Nazis.
Trotz außerordentlicher Entbehrungen überlebten alle drei Mitglieder der Familie Herz und wurden später in Palästina wieder zusammengeführt. Norberts Witwe Helen sowie seine Kinder und Enkelkinder waren aus England angereist und waren gestern bei der Verlegung des Stolpersteins im Pflaster anwesend. Die Geschichtsklasse 6a von Herrn Holmes war ebenfalls anwesend. Während der Zeremonie verlas Toam Bukelman aus der 6a eine Erklärung, die seine Klassenkameraden im Geschichtsunterricht vorbereitet hatten und in der sie ihre Gedanken über die Bedeutung der Stolpersteine in unserer Nachbarschaft und die Notwendigkeit, sie zu pflegen, zum Ausdruck brachten.
„Es ist wichtig, die Nachbarschaft zu kennen, denn es gibt viele Steine, und es werden noch mehr kommen. Wir müssen die Geschichte dieser Steine kennen, um das Leben derer zu verstehen, für die sie stehen. Das hilft uns, mehr über unsere Nachbarschaft zu erfahren.
Ich trete nie auf Stolpersteine, und ich passe immer auf, dass ich nicht mit dem Roller darüberfahre. Manchmal lege ich sogar Blumen nieder.Als Nachbarn der von den Nazis misshandelten Menschen ist es unsere Aufgabe, die Geschichte der Stolpersteine gleich um die Ecke zu respektieren und zu verstehen. Wir müssen ehren, was unseren ehemaligen Nachbarn widerfahren ist.Unsere Aufgabe bei der Pflege der Steine besteht darin, sie zu respektieren, nicht auf sie zu treten, ihnen Aufmerksamkeit zu schenken und sie sauber zu halten. Diese Steine sind eine besondere Art von Gedenkstätte – keine, die man besucht, sondern eine, die Teil des täglichen Lebens ist. Es geht darum, sie jeden Tag zu beachten.Als Berliner und Schüler der BCS verpflichten wir uns, diese Steine zu pflegen und ihre Würde zu achten. Sie sind unsere Nachbarn, und sie haben einen Platz in unseren Herzen.